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Digitalpakt: Worauf Sie bei der Anschaffung digitaler Technik für die Schule achten sollten

Corona hat deutlich gezeigt, dass die Mehrzahl der Schulen nicht darauf vorbereitet war, adäquate Lernszenarien außerhalb des Lernraums Schule ad hoc und strukturiert auf Dauer mittels IT-Unterstützung umzusetzen. Das kann man weder den Schulen noch den Lehrkräften vorwerfen. Entwicklung und Findung von praktischen und sich gleichzeitig dynamisch ändernden Unterrichtskonzepten benötigen (ebenso wie die Festlegung der „richtigen“ Ausstattung) Know-how, Erfahrung, Planungssicherheit und Weitblick. Hardware ist dabei nur ein Baustein in einer langen, sich gegenseitig beeinflussenden Prozesskette. Allerdings ein wichtiger: Wer bei der Anschaffung bereits Fehler macht, wird das später mit Mehraufwand bei Service und Administration bezahlen.

Dabei steht kein bestimmter Gerätetyp im Vordergrund, sondern es geht um ein Hilfsmittel bei der Vermittlung von Wissen. Je homogener dabei der Pool an Endgeräten ist, desto automatisierbarer ist die notwendige Arbeit. Wer hingegen fünf verschiedene Gerätetypen von fünf verschiedenen Herstellern einsetzt, wird auch fünf unterschiedliche Backups, Updates und Services bereitstellen müssen, da bereits Unterschiede bei den Treibern eine Einheitlichkeit verhindern. Lehrpersonen und IT-Verantwortliche wie Jan Weiß, Lehrer und IT-Administrator am Elisabeth-Selbert-Gymnasium (ESG) Filderstadt, Baden-Württemberg, betonen immer wieder: „Wir wollen unsere Schul-IT für unsere pädagogische Kernaufgabe nutzen. Wir haben aber nicht die Zeit, diese grundsätzlich ans Laufen zu bringen oder uns ewig einer Fehlermeldung zu widmen.“ Genau dafür gibt es Spezialisten auf dem freien Markt. Damit eine Lösung vom Kollegium genutzt wird, darf sie auch IT-Anfänger und -Anfängerinnen nicht überfordern oder gar abschrecken.

Nicht alle Geräte sind zudem gleich gut geeignet. Viele vergessen: Jede Hardware muss bei Beantragung über den Digitalpakt pädagogisch begründet sein (Stichwort TPEK, Technisch-Pädagogisches-Entwicklungs-Konzept).

Es leuchtet ein, dass zum Beispiel ein Kurs der Stufe 11, der an aufwändigen Video- und Audioproduktionen arbeitet, einen anderen Rechner und andere Software benötigt als eine 3. Klasse, die sich mit dem Vergleichen von Herbstlaub beschäftigt. Nach wie vor gilt das Postulat: Pädagogik vor Technik. Bevor also gekauft wird, muss man sich darüber im Klaren sein, welche Geräte überhaupt technisch geeignet sind, die Pädagogik und damit die curricularen Vorgaben zu erfüllen. Leider gibt es – von ganz wenigen Ausnahme abgesehen – keine Hilfen der Länder für die (Mindest-)Vorgaben bei der Technik. Genau das wäre allerdings notwendig: Die Schulen benötigen mehr als „schöne“ Endgeräte und WLAN: Sie brauchen Unterstützung, Spezialisten, Wissen und Zeit.

Medienkompetenz und Mindestvoraussetzungen

Zurecht werden heute bereits Konzepte und Pläne zu Medienentwicklung von Schulen (und Trägern) gefordert, bevor es an die Finanzierung und Umsetzung der IT-Ideen geht. Planungen sind notwendig, weil die Anforderungen der Schulen individuell unterschiedlich sind und ebenso individuell definiert werden müssen. Diese Konzepte und Pläne beinhalten, wie bei einem Projektplan, eine genaue Analyse und die daraus ableitbaren und aufeinander folgenden Schritte. In der Regel zeigen die Konzepte zwar ähnliche Vorgehensweisen für die Schulen auf, sind aber im Detail unterschiedlich. Einheitlichkeit sollte sich jedoch beim Aufbau dieser finden: Infrastrukturanalyse und -definition – pädagogisches und technisches Mapping der Anforderungen – IT-Management – Medienkompetenzbildung und Qualifizierung – Investitionsplanung, Umsetzung, Evaluation und gegebenenfalls Anpassung.

Die Erfahrungen der letzten Monate in allen Bundesländern haben gezeigt, dass die Idee dahinter nicht überall verstanden wurde. Auch die Einführung des TPEK (Technisch-Pädagogisches-Einsatz-Konzept) bei Förderanträgen und die klare Anweisung „Pädagogik vor Technik“ inklusive der Beschreibung curricular verbindlicher Ziele, die die jeweilige Technik unterstützen muss, hat wenig bewirkt. Es gibt nach wie vor kaum verbindliche Anweisungen welche Voraussetzungen ein Gerät mitbringen muss, damit es pädagogisch nutzbar ist. Unabhängig vom Preis gibt es jedoch Mindestvoraussetzungen für Schülerlaptops, die erfüllt sein müssen, damit überhaupt sinnvoll gearbeitet werden kann. Darunter fallen die folgenden Punkte:

  • Der Bildschirm darf nicht zu klein sein.
  • Die Bildschirmauflösung sollte HD darstellen können.
  • Die Grafikkarte muss aktuellen Standards entsprechen (Videokompatibilität).
  • Die Akkulaufzeit ist ein entscheidendes Kriterium, um unabhängig von Strom zu sein.
  • Der Arbeitsspeicher sollte mindestens 8Gb betragen.
  • Die Prozessorleistung muss alle Anforderungen erfüllen (die sich im Laufe der Schulzeit erhöhen).
  • Eine Kamera ist Pflicht für Klassen-Videokonferenzen.
  • Multitasking-Fähigkeit des Laptops, damit gleichzeitig Programme laufen können (z. B. Video und Aufgabenblatt).
  • Der Laptop darf nicht zu schwer und nicht zu groß sein, wenn er auch in der Schule genutzt werden soll (sonst passt er nicht mehr in den Ranzen und belastet den Rücken).
  • Genügend Anschlüsse.
  • Altersgerechte Ausstattung.

In aller Regel erreichen Einsteiger- oder Mittelklassegeräte bereits die oben aufgeführten Kriterien. Man sollte sich vor Augen führen, dass Laptops für Schülerinnen und Schüler primär fürs Lernen gedacht sind und weniger fürs Gaming oder die Videobearbeitung, daher ist eine Überdimensionierung weder notwendig noch hilfreich.

Das Kollegium muss integriert werden

Die Erfahrung hat gezeigt: Wird das Kollegium nicht „abgeholt“, also geschult, bleibt auch der neue Satz Rechner im Schrank stehen. Dabei reicht zunächst aus, Medienkompetenz zur Bedienung (!) zu vermitteln. Je „einfacher“, sprich homogener, die eingesetzten Endgeräte sind, desto eher können sich die Pädagoginnen und Pädagogen auf ihren Unterricht konzentrieren und sind nicht nebenher für die Administration zuständig.

Dafür sind dann integrierte Systeme, sogenannte Schul-IT-Netzwerke, als Lernplattform und zur Administration zuständig, die den Pädagoginnen und Pädagogen Schutz vor Störungen und Unterstützung bei der Vermittlung garantieren. Sie sind die digitalen Stützräder, die den Anwenderinnen und Anwendern Sicherheit geben, da viele Probleme automatisiert behoben werden oder durch gute Planung erst gar nicht auftreten.

Dadurch werden gleich mehrere kritische Probleme gelöst: Die Lehrkraft wird zum Nutzer und nicht zum Administrator, Störungen im Unterricht durch nicht funktionierende Systeme oder hackende Schülerinnen oder Schüler werden weitestgehend ausgeschlossen, die Schul-IT lässt sich an jedes einzelne Fach anpassen, Betriebssystemfunktionen werden durch benutzerfreundliche Arbeitsoberflächen aufbereitet, ergänzt und für den Schulalltag nutzbar gemacht. Und vor allem: Die Administration des Gesamtsystems obliegt den Administratoren und nicht den einzelnen Lehrkräften.

Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, IT in der Schule als Gesamtkonzept zu betrachten, das

  • die pädagogisch sinnvollen Geräte (siehe oben) mit
  • der technisch notwendigen Infrastruktur,
  • einer fachübergreifenden Lernplattform und
  • dem dazugehörigen Ausbildungsplan für das Kollegium sowie
  • einer möglichst universellen IT-Management-Lösung und
  • dem Investitionsplan für die nächsten Jahre

in Einklang bringt. Sind solche holistischen Lösungen verfügbar? Die Antwort lautet: Ja. Allerdings sollte man bei den Anbietern genau hinsehen und vergleichen. Und es versteht sich von selbst, dass die wichtigsten Kriterien langjährige Erfahrung im Schulumfeld und entsprechende Referenzen darstellen.

Die weiter oben beschriebene Vorgehensweise hat sich auch während des „Lockdowns“ bewährt. Petra Schiele, Schulleiterin an der Maria-Ward-Realschule Schrobenhausen des Schulwerks der Diözese Augsburg, sagt: „Wir hatten das Glück, wenige Wochen vor dem Shutdown durch die Corona-Krise auf eine Schulnetzwerklösung umsteigen zu können. Gerade in der Krisenzeit konnten wir dank dieser Technik und unseres motivierten Kollegiums einen funktionierenden Online-Unterricht auf die Beine stellen. Selbst nicht-IT-affine Lehrkräfte konnten in kürzester Zeit geschult werden und waren verblüfft, wie unkompliziert das Unterrichten online ermöglicht wurde.“

Chancen – und Risiken

Gerade jetzt ist die Zeit ideal, sich über Veränderungen und Anpassungen Gedanken zu machen. Nie gab es mehr Fördergeld. Das eröffnet neue Möglichkeiten und die große Chance, tatsächlich ganzheitlich über IT in der Schule nachzudenken und entsprechende Änderungen auf den Weg zu bringen, zum Beispiel das lange notwendige WLAN in allen Klassenräumen oder die Abschaffung der alten Server, eine Netzwerklösung, die den IT-Administrator oder die IT-Administratorin weniger belastet, die Schulungen für das Kollegium oder Festlegung von IT-Standards und Endgeräten. Einfach gesagt, gute Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler unterstützen den Prozess, während schlechte oder ungeeignete ihn bremsen.


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