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Zu wenig IT-Techniker? Wie ein Landkreis gegen den Mangel angeht

Der DigitalPakt läuft noch bis 2024. Das bedeutet natürlich nicht, dass Schulen nun mit Vollgas in die Digitalisierung durchstarten. Die bürokratischen Mühlen drehen sich nach langer Mangelverwaltung langsam. Es gibt aber auch noch mindestens ein anderes Problem: Zum Beispiel den Fachkräftemangel. Durch die Zusatzvereinbarungen kommen allein rund eine Million zusätzlicher Lehrer-Endgeräte an die Schulen. Und die müssen verwaltet werden. Bereits jetzt zeigt der DigitalPakt seine Wirkung: Schulen sind im Schnitt wesentlich besser ausgestattet, mehr Lehrkräfte verwenden die digitale Unterstützung auch im Präsenzunterricht. IT an Schulen wird komplexer und beschränkt sich nicht mehr auf den PC-Raum. „Wie können wir das in den Schulen umsetzen?“, fragten sich Daniel Ambraß und seine Kolleg*innen im niedersächsischen Landkreis Gifhorn. Der Fachinformatiker des dortigen IT-Verbundes erklärt im Interview, warum eine Umstellung auf eine cloudbasierte Schul-IT Sinn macht.

Einfach.Digital.Lernen (EDL): Herr Ambraß, Sie arbeiten an der Schnittstelle zwischen Schulträgern und Schulen. Das ist schon eine besondere Konstellation.

Daniel Ambraß: Ja, der IT-Verbund befindet sich in einem eng verzahnten Dreiecksverhältnis. Im Landkreis Gifhorn kann sich jede Gemeinde dem Verbund anschließen. Statt Einzelkämpfertum vor Ort fließt so das IT-Wissen gebündelt in einer Abteilung zusammen. Wir betreuen inzwischen mehr als 1000 Mitarbeiter im Landkreis, dazu 300 Außenstellen, diverse Rathäuser, 40 Schulen, von der ganz kleinen Grundschule bis hin zu großen Berufsschulen oder Gymnasien – da kommt einiges zusammen. Wir übernehmen unter anderem das Projektmanagement, die Betreuung und natürlich die Administration und den Support.

EDL: Das hört sich nach einer Mammutaufgabe an. Wie sind denn die Schulen im Landkreis technisch aufgestellt, womit müssen Sie jonglieren?

Ambraß: Die Schulen haben bei uns die freie Wahl, was zum Beispiel die Endgeräte betrifft. Wir machen den einzelnen Schulen da keine Vorschriften, sondern stehen nur beratend zur Seite. Der Schulträger hat natürlich den finanziellen Daumen darauf und muss die Auswahl absegnen. Von daher haben wir im Grunde einen bunten Flickenteppich: digitale Tafeln, PCs, Notebooks, Tablets, Apple TVs, in einer Schule auch 3D-Drucker. Man kann sagen, wir haben an Hardware alles in den Schulen, was der Markt zu bieten hat.

Uns als IT-Verbund ist es aber wichtig, einheitliche Lösungen zu schaffen. Ganz einfach, weil wir auch den Support übernehmen müssen. Daher empfehlen wir zum Beispiel, Laptops von nur einem Hersteller anzuschaffen.

Vereinheitlichung und ein guter Support ersparen ungemein viel Zeit.

EDL: Da bleibt immer noch viel Verwaltungsarbeit. Wie schaffen Sie das mit nur 30 Mitarbeitern?

Ambraß: Uns geht es nicht anders als den meisten Organisationen, die sich um die Digitalisierung der Schulen bemühen: Wir benötigen mehr Mitarbeiter. Von den ausgeschriebenen Stellen werden aber auch bei uns etliche frei bleiben, weil es einfach viel zu wenig Fachpersonal gibt. Umso wichtiger ist es für uns, dass wir die Infrastruktur an den Schulen fast zu 100 Prozent vereinheitlicht haben: Die meisten Schulen sind mit MNSpro-Produkten ausgestattet. Das heißt, wir können von einer Schule zur anderen fahren, ohne uns in spezielle Umgebungen einarbeiten zu müssen, und sparen so ungemein viel Zeit.

In den Schulen selber haben wir alles im Einsatz, was AixConcept zu bieten hat. Da haben wir zum Beispiel das serverbasierte MNSpro Classic Schulnetzwerk in den schwach angebundenen Gemeinden. Der mangelhafte Ausbau des Glasfasernetzwerks ist nämlich auch ein schwieriges Thema…

EDL: Es gibt also noch „blinde Flecken“ im Landkreis?

Ambraß: Das kann man wohl sagen. Es gibt leider noch zahlreiche Schulen, die gerade mal einen 16Mbit-Anschluss haben. Da ist ein Schulnetzwerk schon eine Herausforderung. Aber es geht langsam voran und wir stellen jetzt vermehrt auf eine hybride Lösung um, die die MNSpro Cloud dazu nimmt. Einige Schulen arbeiten auch schon komplett mit der MNSpro Cloud Version.

EDL: Das klingt so, als sei Ihr Ziel die serverlose Schule?

Ambraß: Absolut. Für uns und auch die Schulen selbst bringt die Schul-Cloud nur Vorteile. Wie zum Beispiel das bereits integrierte Mobile Gerätemanagement für alle Betriebssysteme unter einer Oberfläche. Deshalb empfehle ich jeder Schule den Umstieg auf MNSpro. Wir sind wie gesagt keine Entscheidungsträger sondern wie ich uns gern nenne „Informatik-Diplomaten“. Die Schulen dürfen sich natürlich über unseren Rat hinwegsetzen und sich für Konkurrenzprodukte entscheiden. Aber sie müssen dann natürlich auch eventuell mit den Nachteilen leben.

In den Schulen, in denen wir Konkurrenzprodukte einsetzen, sind es in der Regel Produkte, die nur den pädagogischen Bereich abdecken. Aber auch dort setzen wir als IT-Verbund für die Schulverwaltung im Hintergrund MNSpro ein, weil wir eine Vereinheitlichung brauchen, um unser Leben leichter zu machen – allein schon was den Support angeht, den wir ja auch noch irgendwie leisten müssen. Und an dieser Stelle sparen wir uns etwa 90 Prozent Arbeit.

Faktisch sind es nur noch 10 Prozent der Tickets, die tatsächlich nach der Umstellung noch eintreten.

EDL: Inwiefern?

Ambraß: Das MNSpro-System ist so angelegt, dass die Schulen nach einer Einarbeitung viele kleinere Aufgaben des sogenannten 1st Level Supports selbst erledigen können. Dazu gehört zum Beispiel das Zurücksetzen von Kennwörtern oder auch die Einrichtung des Internetfilter. Diese Unabhängigkeit finde ich wichtig, sie gehört zu einer gut funktionierenden, nutzerfreundlichen IT.   

Eine Schule, die normalerweise etwa 30 Tickets im Monat meldet, meldet dann nach der Umstellung und Einarbeitung nur noch etwa 5 Stück. Das ist also wirklich eine massive Erleichterung für uns und macht uns den Rücken frei für andere Projekte oder administrative Tätigkeiten in den Schulen. Wir können uns jetzt zum Beispiel um das Monitoring oder das leidige Thema Backups kümmern. 

Und dann kommt natürlich noch der 3rd Level Support hinzu: Wir müssen nicht mehr tagelang auf die Suche nach Fehlern gehen, sondern können die Probleme direkt via Hotline an AixConcept weiterleiten, die dann in der Regel genau die Lösung und passenden Kompetenzen vor Ort haben. Dadurch funktioniert der Support natürlich viel viel schneller und reibungsloser. Faktisch sind es nur noch 10 Prozent der Tickets, die tatsächlich nach der Umstellung noch eintreten.


Weitere Infos

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Herzliche Grüße aus Stolberg
Frank Büermann,
Vertriebsleiter Nord-Ost AixConcept GmbH

Frank Büermann, Vertriebsleiter Nord-Ost. Foto: AixConcept