Foto: Deutscher Philologenverband e.V.

Ein professioneller IT-Service für Schulen ist gefordert! Die Philologen-Bundesvorsitzende Susanne Lin-Klitzing im AixConcept-Interview

„Die Praxis sieht nach wie vor häufig so aus, dass sich der Mathekollege mit zwei Stunden Ermäßigung um die IT-Technik vor Ort kümmern muss. Das kann nicht sein – und darf vor allem nicht so bleiben“ – sagte die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbands, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing. Sie sprach auf dem didacta-Stand von AixConcept – dem IT-Dienstleister für Schulen – über die Konsequenzen und die Perspektiven digitaler Bildung in Deutschland mit News4teachers-Herausgeber Andrej Priboschek. Das Video von dem Interview ist nun abrufbar.

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Darin fordert sie „einen professionellen IT-Service, der durch die Sachaufwandsträger, hier in der Regel durch die kommunalen Schulträger, gestellt werden muss“ – und der die Lehrkräfte entlastet. Lin-Klitzing betonte, dass die ungleiche Finanzausstattung der Schulträger zu einer Schieflage führt, das eben auch die Digitalisierung betrifft: „Das Problem, das Bund, Länder und Kommunen zu lösen haben, ist eine bildungsgerechtere Schulfinanzierung, denn Schülerinnen und Schüler erfahren zwischen den Bundesländern und auch innerhalb ein- und desselben Bundeslandes deutliche Unterschiede, was die Sanierung ihrer Schulen, die Finanzierung des Schulbaus sowie den IT-Ausbau und die IT-Wartung an ihrer Schule betrifft. Die unterschiedliche Finanzkraft der Kommunen führt zu diesen Unterschieden, zu dieser Ungleichheit und zu entsprechenden Ungerechtigkeiten, was die Bereitstellung schulischer Voraussetzungen für zeitgemäßen Bildungserwerb anlangt.“

Der Anspruch an eine hohe Fachlichkeit gymnasialer Bildung und Lehrerbildung darf nicht gesenkt werden.

Wie, meint sie, sieht der Unterricht der Zukunft am Gymnasium aus? Prof. Lin-Klitzing antwortete: „Die durch die Digitalisierung zur Verfügung stehende Fülle an Informationen bedarf entgegen häufig zu hörender anderslautender Einschätzungen schülerseits eher mehr an Wissen, eben mehr an Vorwissen, um die riesige Fülle der nun digital zur Verfügung stehenden Information überhaupt sinnvoll in bereits bestehende Kategorien geordneten Wissens einordnen und subjektiv bildungsbedeutsam werden lassen zu können. Am Gymnasium sind dazu mit seinem Ziel der Vermittlung von vertiefter Allgemeinbildung, Wissenschaftspropädeutik und Studierfähigkeit für Schülerinnen und Schüler sicherlich einerseits gute Voraussetzungen gegeben, gleichwohl darf der Anspruch an eine hohe Fachlichkeit gymnasialer Bildung und Lehrerbildung eben gerade deshalb auch nicht gesenkt werden. Was die Unterrichtsgestaltung anlangt, gehe ich von einem lebendigen, interaktiven, digitale Angebote ebenso selbstverständlich wie lineare Medien nutzenden Unterricht aus.“

Der Deutsche Philologenverband vertritt rund 90.000 Mitglieder, Lehrkräfte an Schulen, die auf das Abitur vorbereiten.